Wer war eigentlich Julius Wengert?


Julius Wengert
wurde am 16. Oktober 1871 in Wallhausen geboren.

Er war das vierte von sieben Kindern. Sein Vater Johann Wengert war Bauer und Stationsdiener. Seine Mutter hieß Sophie Wengert (geborene Sapper).

Schon als Schüler des 6. und 7. Schuljahres machte er seine ersten Kompositionsversuche.

Nach dem Besuch der Volksschule Wallhausen wurde er am Seminar im Tempelhof zum Lehrer ausgebildet. Danach unterrichtete er kurze Zeit an verschiedenen Landschulen. Anschließend kam er an eine Stuttgarter Schule und nahm die Gelegenheit wahr, am dortigen Konservatorium zu studieren. Nach seinem 2. Dienstexamen wurde er Hauptlehrer in Stuttgart, in späteren Jahren Rektor der Johannesschule.

Seine musikalische Ausbildung am Seminar im Tempelhof und das Studium am Konservatorium befähigten ihn in ausgezeichneter Weise, Lieder zu komponieren.

Seine Kompositionen, zu denen er oft auch den Text selbst schrieb, verbreiteten sich rasch. Sie erfreuten sich größter Beliebtheit - nicht nur in Deutschland. Sogar in Amerika kannte man seine Lieder. In den Jahren um 1910 gehörte Julius Wengert zu den beliebtesten Komponisten für Männerchöre.

Julius Wengert leitete selbst zwei große Chorgemeinschaften. Mit ihnen holte er viele Preise. Oft war er als Gastdirigent gefragt. Als Gauchormeister des Schwäbischen Sängerbundes war er im ganzen Lande ebenso bekannt wie als Komponist.

1916 verlieh ihm der letzte König von Württemberg, Wilhelm II., für seine Verdienste den Titel eines königlichen Hofmusikdirektors. Weitere Auszeichnungen folgten, unter anderem auch durch den Deutschen Kaiser Wilhelm II. und durch die Königsberger Universität. Immer wieder erreichten ihn Rufe aus Amerika. Dort bot man ihm in verschiedenen bedeutenden Städten die Stelle als Musikdirektor an. Julius Wengert blieb jedoch seiner Heimat treu.

Sein Wunsch war es, im Alter wieder nach Wallhausen zurückzukehren und hier in seinem Geburtshaus seinen Lebensabend verbringen zu können. Sein früher Tod machte diesen Plan zunichte. 1925 starb er im Alter von erst 54 Jahren in Lugano.

Er fand in einem Ehrengrab auf dem Waldfriedhof in Stuttgart seine letzte Ruhestätte